Wie du für Sponsoren interessant wirst – auch mit kleiner Reichweite
Viele glauben: „Sponsoring gibt’s erst ab 1.000 Zuschauern pro Stream.“
Falsch! In Wirklichkeit suchen Marken nicht nur große Reichweite – sie suchen Relevanz, Authentizität und Creator:innen mit der richtigen Zielgruppe.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du auch als kleiner oder mittelgroßer Streamer Sponsoren findest und überzeugst – mit Strategie, Persönlichkeit und professionellem Auftreten.
🔍 Warum Sponsoren auch kleine Streamer schätzen
Große Streamer sind teuer, schwer erreichbar und oft ausgelastet. Kleine bis mittelgroße Streamer hingegen bieten:
- Engagierte Communities statt anonymer Massen
- Nischenzielgruppen, die für manche Brands Gold wert sind
💡 Beispiel:
Ein Outdoor-Gadget-Hersteller sponsert lieber 10 kleine IRL-Streamer mit Outdoor-Content als einen Fortnite-Pro, der nicht zur Marke passt.
🧠 Wichtiger als Zahlen: Dein “Brand Fit”
Viele Sponsoren interessieren sich weniger für deine Followerzahl – sondern mehr für:
| Faktor | Was das bedeutet |
|---|---|
| 🎯 Zielgruppe | Wer schaut dir zu? Wie alt? Welche Interessen? |
| 🤝 Vertrauen | Reagieren deine Zuschauer auf deine Empfehlungen? |
| 🧑🎤 Positionierung | Für was stehst du? Bist du unterhaltsam, lehrreich, edgy? |
| 🎥 Contentqualität | Wirken deine Inhalte professionell, sympathisch oder besonders kreativ? |
| 📊 Engagement | Wie viele interagieren mit dir? Wie aktiv ist dein Chat oder deine Socials? |
Beispiele
Schritt für Schritt: So wirst du für Sponsoren interessant
1. Baue ein professionelles Auftreten auf
- ✅ Saubere Kanalbeschreibung (inkl. Kontakt & Media Kit)
- 🎨 Einheitliches Design (Panels, Overlays, Offline-Bild)
- 📷 Profile auf Socials wie Insta, TikTok & X (Twitter) verlinkt
- 💼 Optional: Eigene Website oder Linktree mit Portfolio
Tools: Canva, StreamElements, Koji, Carrd
2. Erstelle ein Media Kit – auch als kleiner Streamer
Ein Media Kit ist dein digitales Sponsoring-Portfolio. Enthalten sein sollten:
- 🎥 Kurze Vorstellung (Wer bist du, was streamst du?)
- 📊 Zahlen (Durchschnittliche Zuschauer, Social Follower, Chat-Interaktionen)
- 🎯 Zielgruppe (Alter, Herkunft, Interessen)
- 🧩 Themen & Formate
- 💡 Kooperationsideen (z. B. Reviews, Giveaways, Integration im Stream)
- 💬 Kontaktmöglichkeiten
💬 Tipp:
Nutze Canva oder Google Slides. Es muss nicht fancy sein – nur klar und übersichtlich.
3. Zeige Sponsorability mit kleinen Beispielen
Auch wenn du noch keinen Deal hattest: Simuliere einen!
- Mache ein “Test-Sponsoring” für ein fiktives Produkt („Heute teste ich das beste No-Name-Gamer-Wasser!“)
- Erstelle sponsorenfreundliche Szenen, z. B. einen klaren “Partner Spotlight” oder “Deal der Woche”
- Mache 1–2 TikToks oder Shorts mit eingebauten Werbegags (lustig, subtil, stylisch)
💡 Beispiel:
Du hast eine Tastatur von Logitech oder ein Headset von Razer – nutze die Dinge die du bereits hast und präsentiere sie, als wäre es ein Sponsoring. Diese kannst du als Referenz nutzen.
4. Spreche kleine & lokale Marken an
Ziel nicht gleich auf Razer oder Red Bull – sondern:
- Gaming-Shops in deiner Region
- Kleine Indie-Games oder Kickstarter-Projekte
- Lokale Cafés, Food Start-ups, Getränkemarken
- Nischen-Marken, die zu deiner Community passen (z. B. nachhaltige Kabelhalter, Ergonomie-Produkte)
💌 Schreib ihnen freundlich, kurz & mit Link zu deinem Media Kit.
🧠 Denke in Kooperationen, nicht in Werbung
Sponsoren suchen echte Geschichten, nicht plumpe Werbung.
🔄 Statt:
„Danke an XY für das Headset. Hier ist mein Rabattcode.“
✨ Mach lieber:
„Ich teste heute dieses verrückte 3D-Audio-Headset live mit euch im Horrorspiel – und ja, ihr kriegt einen Code, wenn ihr durchhaltet!“
So bleibt’s unterhaltsam, authentisch – und konvertiert besser.
📈 Bonus: 3 echte Beispiele für Sponsoring trotz kleiner Reichweite
🎮 Beispiel 1: „Kaffee & Controller“ – Twitch-Morgenshow mit Lokalsponsoring
Streamer: morgens
Partner: Lokaler Kaffeeröster
Format: Kaffeeverkostung live im Stream + Rabattcode für Zuschauer
Ergebnis: Guter Umsatz für den Röster, regelmäßiger Support für den Streamer
💡 Beispiel 2: Indie-Game-Spotlight
Streamer: Gaming Content
Partner: Kleines Entwicklerstudio
Format: Exklusiver Stream des neuen Games, Entwickler als Gast im Voice
Ergebnis: Gesteigerte Wishlist-Zahlen auf Steam, sehr engagierter Chat
🧼 Beispiel 3: “Clean Desk Week”
Streamer: Organisation- & Productivity-Content
Partner: Startup für Kabel- & Schreibtischmanagement
Format: Vorher-Nachher-Aktion mit Streamchat + Rabatt
Ergebnis: Viral auf TikTok, Folgeanfrage von zwei weiteren Marken
Wie ihr seht gibt es hier einige Möglichkeiten sich bereits interessant zu machen für mögliche Kooperationen. Aber das ist alles keine Garantie.
Die Anzahl an Creator:innen ist enorm groß und ihr müsst überzeugend sein. Wenn man keine große Reichweite hat, hilft es oft in einer Nische “bekannt” zu sein. Zum Beispiel, weil man nur Survival Spiele spielt, oder ein kleiner Technik-Guru ist.
Ein persönlicher Tipp: Sobald man hier eine gewisse Relevanz hat, erhält man unzählige Anfragen für so genannte Barter Deals. Und während man sich zu Beginn geschmeichelt fühlt, dass einen Firmen anschreiben, nutzen sie einen oft nur für Werbung “umsonst”. Bei Barter Deals sollte das Produkt einen gewissen Waren-Wert haben, damit es sich für euch lohnt, Werbung zu machen. Ansonsten verkauft ihr euch unter Wert. Ein 30€ Headset ist vielleicht ganz nice, aber wenn man eigentlich schon eins hat? Überlegt euch deswegen genau, mit welchen Firmen ihr zusammenarbeiten wollt und nehmt nicht jedes Angebot an.
Du hast noch mehr Fragen zu dem Thema? Dann stell sie in den Kommentaren und ich kann dazu bald einen Beitrag schreiben.
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