Content erstellen & planen 2024
Neues Jahr, neue Planung – zumindest sehe ich das so. Wer im Bereich des Content Erstellens langfristig Erfolg haben möchte, muss sich ab einem bestimmten Punkt Gedanken machen, was er machen möchte, auf welcher Plattform und wie das alles funktionieren soll. Wie das geht und was es da alles gibt, besprechen wir heute.
Die Planung von Content macht je nach Nische und Zielgruppe sehr viel Sinn. Einer der wichtigsten Punkte ist die kontinuierliche, verlässliche Veröffentlichung von Inhalten auf den Plattformen. Die Wahl der Plattform ist ebenfalls entscheidend, denn nicht jeder Inhalt funktioniert überall. Auch Social Media spielt mittlerweile eine große Rolle und kann massiv helfen Reichweite aufzubauen. Hier spiel dann wieder das Recyclen von Inhalten eine wichtige Rolle.
Mit Content Creator Nilson1489 habe ich mich neulich im Stream über das Thema Content erstellen und Planen unterhalten, das könnt ihr hier nachschauen.
Content erstellen und planen – Tipps für Livestreamer
In diesem Beitrag möchte ich meinen Fokus auf Livestreamer legen, weil ich da mein Herz hängen habe. Livestreamen kann man auch in 2024 noch starten, doch die Anforderungen sind ganz andere als in meiner Anfangzeit 2015. Einfach den Stream anmachen und zocken – kann man machen – aber wer damit langfristig erfolgreich sein will, muss heute etwas mehr dafür tun. Grund dafür ist ein Wandel und eine Entwicklung der Plattform, vor allem aber der massive Anstieg an Streamenden.
Grundsätzlich gilt eins: In der Content Erstellung ist das Livestreamen die vielleicht undankbarste Sparte. Video Formate auf Youtube, oder Social Media können viel schneller erfolgreich sein. Doch den Wunsch als Livestreamer:in erfolgreich zu sein kenne ich natürlich auch.
Ich weiß, viele sagen, man soll doch erstmal aus Spaß anfangen und nicht auf die Zahlen achten. Ja klar, kann man machen, wenn eben nur zum Spaß streamt. Aber man kann auch anfangen und Spaß haben, und ein Ziel vor Augen haben. Daran find ich nichts verwerflich, im Gegenteil. Nur wer Erfolg haben will, muss ihn sich erarbeiten.
Folgende Fragen sollte man sich vorab stellen?
1.) Was möchte ich streamen?
2.) Wer ist meine Zielgruppe?
3.) Welche Plattform ist die Richtige?
4.) Wie erreiche ich mein Ziel?
Mit den Punkten 1 und 2 werden schon wichtige Faktoren festgelegt. Du möchtest Variety Content streamen und dich nicht festlegen? Dann wirst du es definitiv mit am schwersten haben. Aber vielleicht ist dein Variety Content ja gar nicht so differenziert wie du denkst. Spielst du am liebsten Survival Spiele, oder Cozy Games? Dann hast du eine “Nische” und trotzdem können die Spiele variieren. Die Zuschauer:innen finden sich ja meist auch in den gleichen Kategorien wieder.
Mein Schwerpunkt liegt bei Talks, News und Infotainment – Gameplay spielt bei mir eine absolut nebensächliche Rolle. Würde ich im Bereich Gaming weiter machen, würde ich Survival und Indie Games als Nischen wählen. Planen wir mal die Indie Games Nische durch.
1.) Ich möchte Indie Games streamen.
Zuerst setze ich mich hin und überlege, welche Spiele überhaupt in Frage kommen. Welche kommen im Jahr 2024 raus, wo gibt es Lücken im Kalender die gefüllt werden müssen. Welche Indie Games sind vielleicht aktuell auch sehr beliebt auf der Plattform (meiner Wahl) und wer ist noch in diesem Bereich aktiv?
2.) Wer ist meine Zielgruppe?
Auch im Bereich Indie Games muss man wahrscheinlich noch einmal kleinschrittiger werden. Denn spielst du lieber Horror Games, oder Point-and-Click Adventure? Wer schaut die entsprechenden Spiele und zu welchen Uhrzeiten können die Leute zuschauen?
Beispiel: Junges Publikum muss in der Regel morgens in die Schule, Studenten haben vielleicht flexibler Zeit, die Altersgruppe 30-45 muss morgens arbeiten, aber vielleicht ist sie im Schichtdienst, oder hat gerade frei oder Home Office. All das sind Fragen, die man sich stellen sollte, um zum Beispiel die richtigen Tage oder Uhrzeiten zum Streamen auszusuchen.
3.) Welche Plattform ist die Richtige?
Wenn du unbedingt Livestreamen willst, dann wird Twitch wahrscheinlich die lukrativste Plattform, gleichzeitig aber auch die Schwierigste sein. Man hat das größtmögliche Publikum, aber auch die größtmögliche Konkurrenz. Ich selbst würde immer Twitch wählen (überlege aber aktuell, ob ich meine Talks zum Beispiel auch gleichzeitig auf Youtube streamen sollte).
Grundsätzlich denke ich aber, dass man nur mit dem Livestreamen auf Twitch langfristig keinen Erfolg haben wird – zumindest nur in wenigen Fällen. Weitere Plattformen, auf denen der Content dann verteilt wird sind in meinen Augen heute unabdingbar. Welche man sich da aussucht, und ob es eine oder mehrere sind muss man dann in einem weiteren Schritt entscheiden. Inhalte sollten aber definitiv recycelt und in Form von Shorts, Reels und TikToks weiterverbreitet werden.
Das Festlegen einer Hauptplattform ist aber insofern wichtig, als dass man seine Inhalte auch in Form und Zeit entsprechend gestalten muss. Ein Livestream geht in er Regel länger als 30 Minuten, erreicht die Zuschauer:innen beim Abendessen, oder Frühstück, fordert Chat Interaktion und bestimmte Effekte sind einfach nicht möglich. Livestreamen eröffnet viele Türen, genauso wie es bestimmte Dinge einschränkt.
4.) Wie erreiche ich mein Ziel?
DAS ist eine sehr gute Frage. Ich würde hier gerne eine einfache Formel posten und sagen: Mit diesen drei Schritten wirst du 2024 deine Ziele erreichen und der nächste große Superstar. Das kann ich aber nicht, weil unfassbar viele Punkte eine Rolle spielen.
Aber, ich kann dir Tipps an die Hand geben, mit denen du zumindest gute Werkzeuge in der Hand hast.
Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Indie Nische. Wie gesagt würde ich mich hier gar nicht nur auf Gaming festlegen, denn diese Inhalt bieten so unfassbar viele Möglichkeiten. Ich würde aktuelle Indiegames spielen, schauen welche Entwickler dahinter stecken und deutsche Entwickler einladen. Entweder zum gemeinsamen Spielen des Spiels, zu einem Talk, zu einer Show-Vorführung – und vielleicht auch ein paar Keys für die Community. Ist es ein Story Game oder eines, das regelmäßig Updates erhält? Gibt es Updates oder DLC kann man News dazu machen, oder bei Aufbau-/Survivalspielen Guides. “Heute erkläre/zeige ich euch wie XY geht..” (auch super um es später weiterzuverwenden). Man kann No-Death-Runs machen, Challenges erstellen oder Themen festlegen. Im Stream kam die Idee auf: “In jedem Spiel besser sein als Dhalucard!”. Eine spannende Challenge, die glaube kaum zu meistern ist, aber an vielen Schnittstellen eben Interesse wecken kann und sich vom normalen Streamen abhebt.
Doch, der Content kann noch so gut sein, wenn niemand ihn sieht. Ich sehe hier zwei Dinge die notwendig sind, um Reichweite aufzubauen: Netzwerken und Social Media.
In jeder Nische und in jedem Bereich in dem man etwas macht, sind andere die die gleichen Themen haben. Schau dir die Chats an von den großen in den Kategorien in denen du aktiv sein willst, schau wer die Zuschauer:innen sind. Schaue dann aber auch alle anderen Kanäle an, die vor allem zur gleichen Zeit wie du online sind. Vielleicht spielt ihr mal zusammen, macht einen Talk zu einem DLC zusammen, startet gemeinsam ein Gewinnspiel, oder oder oder. Gerade zu Beginn ist es auch sinnvoll in anderen Chats aktiv zu sein, dass die Zielgruppe den eigenen Namen kennt. Hier meine ich aber nicht in Chats random zu erzählen, dass man selbst streamt, sondern sinnvolle Beiträge zu machen und Teil der Community zu werden, die ja auch die eigene werden soll. Kennen sie deinen Namen, erkennen sie ihn in der Streamliste wieder. Bist du Teil der Community, kennst du Memes, die Sprache und den Humor.
Während TikTok einst DIE Plattform war, muss man da heute leider etwas länger suchen. Ein Großteil der Social Media Arbeit besteht darin, Clips und Inhalte aus dem Stream in komprimierter Form weiterzuverbreiten und dann mit den Kommentaren zu interagieren. Du hast witzige Szenen im Stream gehabt, etwas erklärt oder etwas außergewöhnliches entdeckt? Schneide es mit Hilfe von Tools zu kleinen vertikalen Clips und schicke es auf TikTok, Youtube und Instagram. Fütterst du den Algorithmus regelmäßig, wird dein Content der Zielgruppe ausgespielt und deine Reichweite steigt.
Zeit
Ich möchte außerdem mit auf den Weg geben: Es ist nicht notwendig, jeden Tag 8 Stunden zu streamen. Am Anfang hat man in der Regel noch einen Job, Freunde, Familie und Hobbys und man sollte sich lieber gezielt Tage raussuchen und an denen dafür mit vollem Elan und zuverlässig da sein. Jede Woche den Demo-Donnerstag, oder Sonntags die Survival Challenge, sind meiner Meinung nach effektiver als nur live zu sein um Online-Zeit zu haben. Die Zeit sollte man lieber in die Vorbereitung und Ausarbeitung von Content stecken.
Tools
Wie ihr eueren Content organisiert und plant bleibt am Ende eure Entscheidung und hängt auch mit euren Vorlieben zusammen. Ich persönlich kann nicht ausschließlich mit online Tools arbeiten, ein großer Teil findet bei mir immer noch mit Zettel und Stift statt. Es sollte aber eine zentrale Stelle geben, an der sich letztlich alles bündelt.
Ich selbst plane meinen Content mit Notion, Trello und einem Kalender. In Notion kann ich alle Ideen auf die unterschiedlichen Projekte verteilen, sie speichern, sortieren und auch über das Handy unterwegs verwalten – oder eben mal was notieren.
In Trello lege ich vor allem Links und aktuelle Themen ab: Beispiel Newsletter. Ich lese unterwegs etwas auf Twitter und packe es dann einfach in den Reiter Newsletter und kann später drauf zurück greifen (hierfür finde ich Notion zu “groß”).
Wenn ich Blogbeiträge schreibe, sitze ich oft am Esstisch und mache mir Notizen und Stichpunkte auf einem Zettel. Mit dem Zettel wandere ich dann an den PC/Laptop und fang an zu schreiben.
In meinem Kalender sammele ich alle ToDos. Montags muss der Newsletter rausgehen? Dann muss er Sonntagabend final fertig geschrieben sein. Sonntag kommt der Blogbeitrag? Dann muss er Freitag geschrieben sein, damit ich Samstag spätestens die ganzen Grafiken erstellen und Social Media Posts planen kann.
Natürlich ist mein Content im Vergleich zu Gaming Streamenden weitaus höher, weil ich mehrere Projekte habe und unterschiedlichee Formen von Content, aber auch ich habe mal nur mit Gaming angefangen und bin dann weiter gegangen.
Fazit:
Livestream kann ein ziemlich umfangreiches Unterfangen sein, wenn man damit etwas erreichen will. Die Zeiten in denen man einfach nur gezockt hat sind vorbei. Mit ein wenig Planung kann man sich aber von vielen anderen bereits absetzen und mit frischen Ideen einen Mehrwert geben. Doch dazu muss man wissen, was man machen möchte, und wer das eigentlich sehen will.
Wenn ihr noch weitere Beiträge zu den Themen wollt, und wie ich meinen Content die letzten Jahre geplant habe, schaut gerne hier in die Beiträge rein.
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