Review | Jurassic World Evolution

Release: 12.Juni 2018
Entwickler: Frontier
(Der Key wurde mir vom Entwickler zur Verfügung gestellt!)

Jurassic World Evolution
Bild via https://www.frontier.co.uk/

Beschreibung auf Steam:
“Übernimm die Leitung auf dem legendären Muertes-Archipel und erwecke die Wunder, die Erhabenheit, aber auch die Gefahr der Dinosaurier zum Leben. Arbeite im Interesse der Wissenschaft, der Unterhaltung oder der Sicherheit in dieser unbeständigen Welt, in der das Leben … einen Weg findet.” (Link zur Steamseite)

Jurassic World Evolution – wer den Titel hört hat ganz unterschiedliche Assoziationen damit. Einige werden eine Gänsehaut bekommen und sich daran erinnern, wie sie sich als Kind bei den Filmen gefürchtet haben, andere hingegen erinnern sich den den großartigen Film mit Dinosauriern und habe Action und Spannung im Sinn. Und dann gibt es mich, die als Kind den Film schauen wollte und nach wenigen Minuten ausgemacht hat, weil sie sich gruselte. Mit der Vorstellung habe ich dem Spiel entgegen geblickt. Aber, die Entwickler haben Planet Coaster herausgebracht, das ich wirklich liebe und wie können die gleichen Entwickler so ein gruseliges Spiel herausbringen?

Das Spiel ist eine Kooperation zu dem im Juni erschienen neuen Jurassic World Film und während der Film mich so gar nicht interessiert, hat das Spiel im Laufe der Zeit immer mehr meine Aufmerksamkeit bekommen. Die Trailer sahen einfach grandios aus – und ich wollte es zumindest ausprobieren. Also hatte ich bereits vor einigen Monaten die Entwickler angeschrieben und gefragt, ob sie zum Release an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Zu meinem Glück sagten sie ja, und ich erhielt rechtzeitig zum Release einen Key.

Die Tage vor dem Release merkte man deutlich, dass viele dem Spiel freudig entgegen fieberten – alle mit der Annahme, man kann seinen eigenen Jurassic Park bauen (so wie in Planet Coaster). Direkt zu Release habe ich das Spiel ohne Spoiler gestartet und mein erster Eindruck war sehr, sehr gut! Das Spiel nimmt einen von Beginn an mit an die Hand und man muss wirklich einen Park aufbauen. Mit allem drum und dran. Forschungszentrum, Fossilien Zentrum, Rangerstation und und und – all das gehört mit dazu!

Im Spiel ist jede Insel eine eigene Mission und es gilt einige Aufgaben zu erfüllen, um erfolgreich zu sein. Große Themen sind die Bereiche Sicherheit, Vergnügen und Forschung – in allen Bereichen erhaltet ihr von euren Mitarbeitern Aufgaben, die ihr erfüllen könnt. Solltet ihr nicht ausgelastet sein, könnt ihr auch regelmäßig Aufträge anfordern. Durch diese Aufträge lernt ihr die unterschiedlichen Facetten des Spiels kennen, werdet in die Story mit reingenommen und kommt Schritt für Schritt eurem eigenen Park näher. Zu Beginn startet das Spiel noch recht einfach und man kommt gut mit den Aufgaben mit. Im Laufe des Spiels nimmt das Tempo zu und zwischendurch kann schon mal das absolute Chaos ausbrechen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf den Dinosauriern – und hier ein ganz großes Lob an die Entwickler: Sie sehen fantastisch aus! Um einen Dinosaurier anhand der DNA auszubrüten musst du auf große Expedition gehen und DNA finden. Oft muss das Expeditionsteam häufiger los, um genug DNA-Material zu finde, damit schließlich ein fertiges Genom für einen Dino zusammenkommt. Ab 50% des Materials könnt ihr einen Dino ausbrüten, jedoch kann es passieren, dass es so nicht klappt und ihr einen weiteren Versuch zum ausbrüten starten müsst. Je mehr DNA ihr findet und je näher ihr der 100% kommt, um so besser klappt das Ganze auch. Dann habt ihr euren ersten Dino ausgebrütet und könnt ihn endlich freilassen – und hier hat Frontier wirklich großartige Arbeit geleistet. Jedes Freilassen eines Dinosauriers wird zelebriert mit einer besonderen Kameraführung. Das Tor geht auf, der Dinosaurier kommt raus und im Vollbild wird gezeigt, wie er seine ersten Schritte in das Gehege macht. Er schaut sich um, und gibt seinen ersten Schrei von sich. Dann wechselt das Spiel wieder in die normale Perspektive. So kann man sich jedes Tier sehr genau ansehen und anhören – und das will man auch. Die grafische Darstellung ist mehr als gelungen. Nicht nur das Aussehen überzeugt, sondern auch die Animationen sind sehr flüssig und wirken absolut natürlich. Ein freigelassener Dino hat dann aber auch Bedürfnisse. Er ist nicht nur schön anzuschauen, sondern kann auch ordentlich zur Diva werden, wenn ihm etwas nicht passt. Jeder Dino hat ein eigenes Menü, in dem man überprüfen kann, ob er sich wohl fühlt und wie das Gehege ausgestattet sein muss. Außerdem gibt es ein Tab mit Informationen, in denen der Dinosaurier und seine Bedürfnisse noch einmal genauer vorgestellt werden. Und was passiert, wenn du dich nicht um die Bedürfnisse deiner Dinos kümmerst, siehst du hier im Clip (Spoiler falls du es selbst sehen willst):

Neben der Aufgabe sich um die Dinos zu kümmern, muss man sich auch um den Park und die Besucher kümmern. Denn auch die haben Bedürfnisse. Sie möchten essen und trinken, unterhalten werden, eine Möglichkeit zum schlafen – ach, und am Liebsten von A nach B transportiert werden. Ihre Bedürfnisse bekommt man im Vergleich zu den der Dinos relativ leicht in den Griff und hat von der Seite das Wichtigste erledigt.

Jede Insel ist wie bereits angesprochen ein eigenes Kapitel und hat eigene Anforderungen und Schwierigkeiten. Mal muss man ein finanzielles Desaster ausgleichen, oder den hiesigen Wetterbedingungen standhalten. Hier ist für Abwechslung gesorgt – jedoch mit Abstrichen. Denn spätestens bei der dritten Insel merkt man etwas Repetitives. An manchen Stellen muss man immer die gleichen Aufgaben ausführen und jede Insel fängt auf eine gewisse Art und Weise bei 0 an. Man baut die gleichen Gebäude, und hat die gleiche Reihenfolge um an Geld oder neue Dino DNA zu kommen, muss aber mit der Parkbewertung ganz neu anfangen. Das hat mich ein wenig frustriert – wenn auch gleichzeitig die Ambition da war, auch die neue Insel zu bewältigen und mit möglichst vielen Sternen abzuschließen. Im Laufe des Spiels ist man in seiner Freiheit was Gehege und bauen angeht eingeschränkt. Ab der vorletzten Insel allerdings ist man da etwas freier und kann vieles selbst entscheiden. Man hetzt nicht mehr Aufgabe um Aufgabe hinterher, sondern kann entspannt seinen Park aufbauen. Trotzdem gibt es Missionen die es zu erfüllen gibt, aber das generelle Tempo ist, sehr zu meinem Gefalle, ein wenig minimiert worden. Denn endlich, kann ich mich um schöne Gehege kümmern, mir in Ruhe Gedanken machen, welche Dinos zusammen passen und wie ich die Besucher durch meinen Park leiten will.

Und so toll dies auch ist, gibt es an dieser Stelle den einzigen Kritikpunkt den ich gefunden habe: Die Parkgestaltung. Für die Liebhaber und Fans von Planet Coaster wird dies sicherlich eine große Enttäuschung gewesen sein, denn die Gestaltungsmöglichkeiten per se sind sehr limitiert. Während die Erwartungshaltung so war, dass man dekorieren und anpassen kann, wie in Planet Coaster, kann man lediglich Bäume und Büsche pflanzen, das Terrain ein bisschen anpassen und Wasser hinzufügen. Im Gehege selbst können nur Futterstellen oder Besucherpunkte hinzugefügt werden. Dieses Element fehlte mir die ersten 2 Stunden enorm – denn das war es, wofür Planet Coaster für mich stand. Enttäuscht wurde ich, weil meine Erwartungen nicht erfüllt wurden – versprochen hatte mir niemand diese Features. Mit ein bisschen Spielzeit hat sich die Enttäuscht aber gelegt. Ich war die ersten Insel sehr gut beschäftigt und hatte neben dem ganzen Trubel wenig Zeit noch zu dekorieren oder hier und da einen Baum zu setzen. Jetzt zum Ende hin des Spiels fehlt es mir aber tatsächlich. Ich kann größere und weitläufige Gehege bauen und kann so gut wie keinen Einfluss auf das Aussehen des Geheges nehmen, geschweige denn des Parks. Für die Langzeitmotivation wäre hier definitiv ein erweitertes Bau- und Dekorations Menu wünschenswert. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass man solche Elemente erst im späteren Verlauf freischalten kann oder sie gar zur Mission werden. Aber dies ist leider nicht der Fall.

Grundsätzlich ist das Spiel ein absoluter Hingucker und wenn man Mühe und Zeit investiert kann man viele tolle Stunden in dem Spiel verbringen. Die Grafik und Animation der Dinosaurier ist beeindruckend und absolut gelungen. Sie sind das Herzstück des Spiels. Manchmal genügt es einem, in die Kamerafahrt der Dinosaurier zu gehen und dem wilden Treiben zuzuschauen. Ich habe viele tolle Stunden mit dem Spiel verbracht. Es lohnt sich einen Blick hinein zu werfen, und seinen eigenen Dinosaurier Park zu bauen. Solange man nicht die Erwartung hat, einen Park bauen zu können wie in Planet Coaster, wird man denke ich auch nicht enttäuscht. Jurassic World Evolution ist für mich definitiv einer der guten und lohnenswerten Titel 2018!

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